Ohrakupunktur
„Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.“ (Christian Morgenstern)

Einzelne Akupunkturpunkte auf der Ohrmuschel werden schon seit Jahrhunderten in China verwendet. In der europäischen Literatur finden sich erste Berichte im 18. Jahrhundert. Die Ohrakupunktur wie man sie heute anwendet, wurde in den 1950er Jahren von dem französischen Arzt Dr. Paul Nogier als „Auriculotherapie“ veröffentlicht. Er entdeckte, dass alle Organe des Körpers sowie die Psyche als Reflexzonen am Ohr repräsentiert sind. Die Zonen der Organe sind so angeordnet, dass sie das Bild eines auf dem Kopf stehenden Embryos darstellen.

Ohrakupunktur Arbeitsbuch
Die Akupunkturpunkte am Ohr sind nur dann druckempfindlich, wenn die repräsentierte Körperregion in ihrer Funktion gestört ist. Außerdem verändert sich der Puls des Patienten charakteristisch bei der Untersuchung einer pathologischen Körperregion (Reflex auriculo-cadiale).
Zur gezielten Behandlung eines Organsystems, setzt man einen Reiz durch feine Nadeln, Ohrmagnete oder Samenkörner. Diese Stimulation bewirkt eine Umstimmung des Erfolgsorgans und aktiviert dessen Selbstheilungskräfte.
Eine Behandlung dauert ca. 45-50 Minuten. Anzahl und Intervall der Therapiesitzungen richtet sich nach Art und Dauer der Grunderkrankung.
Mögliche Anwendungsgebiete der Ohrakupunktur:
- Schmerztherapie (akute und chronische Schmerzzustände), z.B. Bewegungsaparat
- Kopfschmerzen, Migräne, Neuralgien
- Suchtbehandlung, z.B. Nikotinentwöhnung
- Allergische Erkrankungen, z.B. Heuschnupfen
- Atemwegserkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Menstruationsbeschwerden
- Stoffwechselstörungen
- Unterstützend bei psychischen Beschwerden